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WordPress zu langsam?

WordPress zu langsam? So optimierst du den Pagespeed deiner WordPress-Website

Du erfährst wie du ohne technische Vorkenntnisse die Ladegeschwindigkeit deiner WordPress Website verbesserst.
Author: Jan Andrecht
Lesezeit: 15 Minuten

Wenn deine WordPress-Website zu langsam lädt, kann das zu unzufriedenen Besuchern und schlechteren Suchmaschinenplatzierungen führen. Der Page-Speed, also die Ladegeschwindigkeit deiner WordPress-Seite, ist entscheidend für die Nutzererfahrung und den Erfolg deiner Website. Auch wenn du kein Technik-Profi bist, gibt es viele einfache und effektive Möglichkeiten, den Page-Speed deiner WordPress-Seite zu verbessern. In diesem Beitrag erfährst du, was Page-Speed ist, warum er wichtig ist und wie du mit praktischen Tipps deine WordPress-Website schneller machen kannst.

Was ist der Page-Speed? Warum ist er wichtig?

Der Page-Speed, oder die Ladegeschwindigkeit einer Website, bezieht sich darauf, wie schnell die Inhalte einer Seite vollständig angezeigt werden. Eine wichtige Kennzahl dafür ist die Ladezeit, die misst, wie lange es dauert, bis die Seite vollständig geladen und für den Nutzer sichtbar ist.

Eine schnelle Ladezeit ist also aus vielen Aspekten wichtig. Im Folgenden werden wir auf die wichtigsten Gründe eingehen, warum der Page-Speed eine entscheidende Rolle spielt.

Nutzererfahrung

Der Page-Speed ist entscheidend für eine positive Nutzererfahrung. Besucher erwarten eine Website, die rasch lädt, da lange Ladezeiten oft zu Frustration führen. Wenn sich eine Seite zu lange Zeit lässt, um geladen zu werden, neigen Nutzer dazu, die Seite vorzeitig zu verlassen, was die Zufriedenheit und die Benutzerfreundlichkeit erheblich beeinträchtigt.

Absprungrate

Die Absprungrate, also der Prozentsatz der Nutzer, die eine Website besuchen und sie sofort wieder verlassen, ist eng mit der Ladegeschwindigkeit verknüpft. Eine hohe Absprungrate kann ein Indikator dafür sein, dass die Website zu langsam ist oder nicht den Erwartungen der Besucher entspricht. Studien zeigen, dass bereits eine Verzögerung von nur einer Sekunde die Absprungrate um bis zu 7 % erhöhen kann. Durch die Optimierung der Ladezeiten kannst du die Nutzerbindung verbessern und sicherstellen, dass Besucher länger auf deiner Seite bleiben.

Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Die Ladegeschwindigkeit einer Website hat auch direkten Einfluss auf ihre Suchmaschinenplatzierung. Google berücksichtigt die Ladezeiten beim Ranking von Suchergebnissen, da eine schnell ladende Website für Nutzer von höherem Wert ist. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass kein „perfekter“ Page-Speed-Wert erforderlich ist. Stattdessen sollten Website-Betreiber darauf abzielen, die Ladezeiten so weit wie möglich zu optimieren, um eine möglichst gute Nutzererfahrung zu bieten.

Um ein gutes Gefühl dafür zu bekommen wie dein "Mindest-Score" aussieht solltest du bei relevanten Suchbegriffen die Top-Ergebnisse (bspw. Top-5) auf ihre Geschwindigkeit testen und dich an ihnen orientieren. Ein kleiner Ausschlag nach unten wird im Zweifelsfall kein Todesstoß sein.

Wie kann man den Page-Speed-Score ermitteln?

Um den Page-Speed-Score deiner WordPress-Website zu ermitteln, gibt es verschiedene Tools. Wir konzentrieren uns hier auf Google PageSpeed Insights, das detaillierte Einblicke in die Ladegeschwindigkeit deiner Website bietet. Andere Tools wie GTmetrix, WebPageTest und Pingdom können ebenfalls nützlich sein, werden aber hier nur kurz erwähnt.

Google PageSpeed Insights

Google PageSpeed Insights ist eines der bekanntesten und am häufigsten genutzten Tools zur Messung der Website-Geschwindigkeit. Es bietet eine umfassende Analyse und bewertet sowohl die Desktop- als auch die mobile Version deiner Seite. Die Ergebnisse werden in einer Punktzahl von 0 bis 100 dargestellt, wobei eine höhere Punktzahl eine bessere Leistung bedeutet.

So funktioniert es:

  1. Analyse starten: Gib einfach die URL deiner Website in das Tool ein und starte die Analyse.
  2. Ergebnisse anzeigen: Google PageSpeed Insights zeigt dir eine detaillierte Übersicht über die Ladezeiten und die Performance deiner Website.
  3. Verbesserungsvorschläge: Das Tool gibt dir konkrete Empfehlungen zur Verbesserung der Ladegeschwindigkeit, wie die Optimierung von Bildern, das Reduzieren von JavaScript oder das Implementieren von Browser-Caching.

Die Tipps von Google PageSpeed Insights sind besonders wertvoll, da sie direkt von den Richtlinien des Suchmaschinenriesen stammen. Durch die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen kannst du die Performance deiner Website erheblich verbessern.

Zu Google PageSpeed Insights

Kurzer Überblick über weitere Tools

  • GTmetrix: Bietet eine umfassende Analyse und kombiniert Daten von Google Lighthouse und WebPageTest. Es liefert detaillierte Berichte und Optimierungsvorschläge.
  • WebPageTest: Führt detaillierte Tests aus und zeigt, wie sich die Ladezeiten unter verschiedenen Bedingungen verhalten. Es bietet umfassende Daten zu Ladezeiten und Performance.
  • Pingdom: Bietet einfache und benutzerfreundliche Berichte zur Website-Performance und hilft bei der Überwachung und Verbesserung der Ladezeiten.

Methoden um den Page-Speed deiner WordPress Website zu verbessern

1. Wähle den passenden WordPress Hosting Anbieter

Die Wahl des richtigen WordPress Hosting Anbieters ist entscheidend für die Leistung und Geschwindigkeit deiner Website. Ein guter Hosting-Anbieter sorgt nicht nur für eine stabile und schnelle Ladezeit, sondern auch für Sicherheit und Zuverlässigkeit. Es gibt verschiedene Arten von Hosting-Diensten, darunter Shared Hosting, Virtual Private Servers (VPS) und Managed WordPress Hosting.

Shared Hosting

Shared Hosting ist die kostengünstigste und am weitesten verbreitete Art des Hostings. Bei diesem Modell teilen sich viele Websites die gleichen Server-Ressourcen, was die Kosten für jeden einzelnen Benutzer senkt.

Vorteile:

  • Kostengünstig: Ideal für Anfänger oder kleine Websites mit begrenztem Budget.
  • Einfache Einrichtung: Die meisten Anbieter bieten benutzerfreundliche Interfaces und automatische Installationen für WordPress an.
  • Wartung: Der Hoster kümmert sich um die Wartung des Servers, einschließlich Software-Updates und Sicherheitspatches.

Nachteile:

  • Geringe Leistung: Da die Ressourcen geteilt werden, kann es bei hoher Auslastung oder Verkehr zu Verlangsamungen kommen.
  • Begrenzte Kontrolle: Du hast weniger Einfluss auf Serverkonfigurationen und Optimierungen.

Virtual Private Server (VPS)

VPS-Hosting bietet eine virtuelle Partition eines physischen Servers, die dir mehr Ressourcen und Kontrolle als Shared Hosting ermöglicht.

Vorteile:

  • Mehr Kontrolle: Du hast Root-Zugriff auf deinen Server und kannst ihn nach deinen Bedürfnissen konfigurieren.
  • Bessere Leistung: Da die Ressourcen nicht mit so vielen Websites geteilt werden wie bei Shared Hosting, erhältst du in der Regel eine bessere Leistung.
  • Skalierbarkeit: Einfacher Upgrade-Prozess bei wachsenden Anforderungen.

Nachteile:

  • Höhere Kosten: VPS-Hosting ist teurer als Shared Hosting.
  • Technisches Wissen erforderlich: Die Verwaltung eines VPS kann technisches Wissen und Erfahrung erfordern, besonders wenn du Anpassungen vornimmst.

Managed WordPress Hosting

Managed WordPress Hosting ist speziell auf WordPress-Websites ausgelegt und bietet eine umfassende Lösung, die auf die Bedürfnisse von WordPress optimiert ist.

Vorteile:

  • Optimierte Leistung: Der Hoster optimiert Server- und Website-Einstellungen speziell für WordPress.
  • Regelmäßige Updates: Automatische Updates für WordPress-Kern, Themes und Plugins sorgen für Sicherheit und aktuelle Funktionen.
  • Technischer Support: Experten-Support, der auf WordPress spezialisiert ist, bietet schnelle Hilfe bei Problemen.

Nachteile:

  • Kosten: In der Regel teurer als Shared Hosting und teilweise auch teurer als VPS-Hosting.
  • Eingeschränkte Anpassungen: Manche Managed Hosting-Pläne haben Einschränkungen bei der Anpassung des Servers oder der Software.

Für einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Hosting-Anbieter, einschließlich Bewertungen und Tests, empfehlen wir dir, auf hosttest.de nach dem gewünschten Vergleich zu suchen oder deinen aktuellen Anbieter zu testen.

2. Caching Plug-Ins für deine WordPress Website

Caching-Plug-Ins für WordPress verbessern die Ladegeschwindigkeit deiner Website, indem sie die Verarbeitungslast auf deinem Server reduzieren. Statt bei jedem Besuch der Seite alle Daten dynamisch zu generieren, erstellt das Caching-Plugin statische Versionen deiner Seiteninhalte. Diese statischen Seiten werden auf dem Server gespeichert und bei nachfolgenden Anfragen schneller ausgeliefert.

Das bedeutet, dass bei jedem Seitenaufruf nicht mehr alle Datenbankabfragen und PHP-Skripte durchlaufen werden müssen, sondern die vorab gespeicherte, statische Version der Seite direkt angezeigt wird. Dies reduziert die Ladezeiten erheblich und entlastet deinen Server, was zu einer besseren Performance deiner Website führt.

WP Super Cache

  • Kostenlos
  • Einfach zu installieren und zu konfigurieren
  • Zum Plug-In

W3 Total Cache

  • Kostenlos
  • Umfassende Funktionen für Seiten-, Browser- und Datenbank-Caching
  • Zum Plug-In

WP Rocket

  • Kostenpflichtig
  • Umfangreiche Funktionen für Seiten-, Browser- und Datenbank-Caching
  • Bietet zusätzliche ladezeitrelevante Funktionen über das Caching hinaus
  • Besonders Anfängerfreundlich
  • Zum Plug-In

Im WordPress Plug-In Verzeichnis findest eine Vielzahl an weiteren Caching Plug-Ins.

3. Überflüssige WordPress Plug-Ins löschen

Jedes installierte Plugin auf deiner Website fügt Code hinzu, der beim Laden der Seite abgerufen wird und die Ladezeit verlängern kann. Überprüfe deshalb genau, ob du ein Plugin wirklich benötigst.

Falls du unsicher bist, ob ein Plugin die Ladezeit negativ beeinflusst, führe einen Page-Speed-Test durch: Teste die Ladezeit mit aktiviertem Plugin und wiederhole den Test nach dessen Deaktivierung. Ein merklicher Unterschied kann ein Hinweis darauf sein, dass es sinnvoll ist, das Plugin zu deaktivieren oder durch eine bessere Alternative zu ersetzen.

4. Reduziere die Dateigröße deiner Bilddateien

Große Bilddateien können die Ladezeit deiner Website erheblich verlängern. Ziel ist es, die Dateigröße zu reduzieren, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen. Strebe eine Dateigröße zwischen 40 KB und 200 KB an, je nach Bildtyp und Verwendungszweck.

Hier sind einige Tipps, um die Dateigröße deiner Bilder zu optimieren:

Um die Dateigröße deiner Bilder zu reduzieren, gibt es mehrere Wege:

  1. Bildbearbeitungsprogramme nutzen: Verwende Photoshop oder ähnliche Programme, um Bilder für das Web zu optimieren. Die Funktion „Für Web speichern“ oder das Speichern im WebP-Format sind besonders nützlich.
  2. Online-Tools verwenden: Nutze Online-Dienste wie TinyPNG oder JPEG-Optimizer, um Bilder automatisch zu komprimieren.
  3. Bildgröße anpassen: Wähle die passende Bildgröße. Vermeide es, Bilder in der höchsten Auflösung hochzuladen, wenn eine kleinere Größe ausreicht.

5. Performance Plug-Ins

Performance-Plug-Ins sind besonders nützlich für Nutzer, die nicht technisch versiert sind. Sie helfen dir, verschiedene Bereiche deiner Website zu optimieren, damit sie schneller lädt und besser funktioniert. Diese Plug-Ins ermöglichen es dir, viele manuell erforderliche Optimierungsmaßnahmen einfach durch ein paar Klicks zu erledigen. Neben den technischen Aspekten gibt es auch Performance-Plug-Ins, die dich bei der Bildoptimierung unterstützen. So kannst du die Ladegeschwindigkeit und Effizienz deiner WordPress-Website schnell und unkompliziert verbessern.

Hier sind einige der wichtigsten Performance-Plug-Ins für WordPress:

  • WP Rocket: Ein kostenpflichtiges Plug-In, das umfassende Performance-Optimierungen bietet, einschließlich Caching, Bildoptimierung und Datenbankbereinigung.
  • Autoptimize: Ein kostenloses Plug-In, das CSS-, HTML- und JavaScript-Dateien optimiert, um die Ladezeit zu verkürzen.
  • Smush: Ein Bildoptimierungs-Plug-In, das Bilder komprimiert und ihre Ladegeschwindigkeit verbessert.
  • Asset CleanUp: Ein Plug-In, das unnötige CSS- und JavaScript-Dateien auf deinen Seiten reduziert, um die Ladezeit zu verkürzen.

Im WordPress Plug-In Verzeichnis findest du eine weitere Auswahl an Performance und Optimierungs-Plug-Ins.

6. Keep it up to date

Regelmäßige Updates sind entscheidend für die Sicherheit und Leistung deiner WordPress-Website. Sowohl das WordPress-Kernsystem als auch die installierten Plug-Ins und Themes erhalten regelmäßig Updates, die neue Funktionen, Sicherheitsverbesserungen und Fehlerbehebungen enthalten. Indem du sicherstellst, dass deine Website immer auf dem neuesten Stand ist, kannst du mögliche Sicherheitslücken schließen und die allgemeine Performance verbessern.

7. Das richtige Theme

Das richtige Theme für deine WordPress-Website zu wählen, ist entscheidend für die Ladegeschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit. Ein gut codiertes, leichtes und responsives Theme kann die Performance deiner Seite erheblich verbessern. Vermeide Themes mit zu vielen integrierten Funktionen, die du nicht benötigst, da diese die Ladezeit verlangsamen können. Stattdessen solltest du auf minimalistische Themes setzen, die speziell für Geschwindigkeit optimiert sind.

Eine weitere Option sind "Baukästen" für WordPress. Diese bieten dir vorgefertigte Elemente und Layouts, die du per Drag-and-Drop anpassen kannst. Sie sind besonders hilfreich für Anfänger und Semi-Profis, da sie die Erstellung einer attraktiven und funktionalen Website ohne tiefgehende Programmierkenntnisse ermöglichen. Beachte jedoch, dass die Ladegeschwindigkeit je nach System und Erfahrung des Nutzers schnell schlechter sein kann als bei regulären Themes, da viele Baukästen unnötigen Code enthalten, der die Performance beeinträchtigen kann.

Idealerweise lässt du dir ein individuelles Theme entwickeln, das genau auf die Bedürfnisse deiner Website zugeschnitten ist. Ein maßgeschneidertes Theme vermeidet unnötigen Code und Funktionen und kann somit eine optimale Performance gewährleisten. Dies ist zwar aufwendiger und kostspieliger, aber die langfristigen Vorteile in Bezug auf Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit können den Aufwand rechtfertigen.

8. Integriere Lazy Loading für Bilddateien

Lazy Loading verbessert die Ladezeiten deiner Website, indem es Bilder und andere Medien erst lädt, wenn sie im Sichtbereich des Nutzers erscheinen. Dadurch reduziert sich die initiale Ladezeit, was besonders bei langsamen Verbindungen von Vorteil ist.

Mit WordPress kannst du Lazy Loading einfach über Plugins wie a3 Lazy Load oder WP Rocket aktivieren. Diese Plugins machen die Technik leicht umsetzbar, ohne tiefgehende technische Kenntnisse.

Achte darauf, dass Inhalte, die "above the fold" (also im sichtbaren Bereich ohne Scrollen) sind, nicht lazy loaded werden, um sicherzustellen, dass Besucher sofort sehen, worum es auf deiner Seite geht.

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